Vom Industrieareal zum Zentrum gelebter Demokratie und Kreativität
Ort: Dresden
Grundstücksgröße: 1.000 m²
Gebäudezahl: 2
Das Zentralwerk in Dresden-Pieschen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ab den 1920er-Jahren wurden hier Schreib- und Nähmaschinen gefertigt. Während des Nationalsozialismus produzierte das Goehle-Werk der Zeiss Ikon AG Rüstungsgüter und setzte Zwangsarbeitende ein. Nach 1945 entstand eine Druckerei für sozialistische Propaganda.
Das Zentralwerk ist heute ein lebendiger Ort für Kunst, Kultur und Gemeinschaft. Seit 2015 wird das ehemalige Fabrikgelände genossenschaftlich betrieben. Die Mitglieder gestalten und entwickeln das sich stetig wandelnde historische Areal. Derzeit leben dort etwa 50 Menschen, während rund 80 weitere in 66 Büros, Ateliers, einem Tanzstudio, dem Gemeinschaftsradio oder in Probenräumen tätig sind.
Das Zentralwerk ist ein Raum, in dem verschiedenste künstlerische und kulturelle Ausdrucksformen nebeneinander existieren – von bildender Kunst über Tanz, bis hin zu Theater und Musik. Zwei- bis dreimal jährlich haben die Nutzer:innen die Möglichkeit, ihre Projekte im Rahmen des Offenen Werks, des Kunstfestivals SICHTBETONUNG oder während des Tags des offenen Denkmals zu präsentieren.
Neben diesen Höhepunkten organisiert der Verein jährlich rund 200 Veranstaltungen – von Eigenproduktionen bis hin zu kuratierten Einmietungen. Das Programm reicht von Tanztees mit Big Band über Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bis zu Literaturfestivals. Darüber hinaus ist das Zentralwerk ein wichtiger Anlaufpunkt der Stadt Dresden für migrantische Vereine und bietet Angebote wie Chor und Community Dance an.
Durch die enge Vernetzung mit kommunalen Akteur:innen und anderen Initiativen in Dresden wird eine starke lokale Verankerung gefördert. Die Teilnahme an der Stadtteilrunde und dem Kulturrat ermöglicht eine direkte Einflussnahme auf die kulturelle Entwicklung im Stadtteil und darüber hinaus. Auch die Zugehörigkeit zum Netzwerk „Weltoffenes Dresden“ stärkt den interkulturellen Austausch und fördert ein inklusives, vielfältiges Kulturangebot. Diese Verbindungen tragen dazu bei, dass das Zentralwerk als wichtiger kultureller Knotenpunkt im städtischen Gefüge wahrgenommen wird und aktiv zur Förderung von sozialen und kulturellen Prozessen beiträgt.
Jobs: Ca. 10 Arbeitsplätze:
Gewerbe: Raum und Rahmen für einige Gewerbe im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Gründer:innen:
Christian Palmizi, geschäftsführender Koordinator
Bettina Lehmann, Vorständin Verein
Barbara Lubich, Gründungsmitglied, ehemals Vorständin Verein und Genossenschaft
Nikolaus Woernle, Vorstand und Genosse
Lage: Orts- oder Stadtkern
Infrastruktur
Denkmalschutz: Ja bzw. teilweise
Bewohner:innen/Größe: Groß (ab 31 Personen)
Organisationsform: Verein
Adresse: Riesaer Straße 32, 01127 Dresden
E-Mail:
Zentralwerk